Die einen überfordert das Thema Klimawandel, die anderen sind genervt davon. Doch das geht auch anders, wie die beiden Männer des Berliner Unternehmens Multivision, die sich als Tim und Jonas vorstellten, uns heute sehr überzeugend darlegten. Die Präsentation in der Aula begann mit der Frage, was wir denn in Bezug auf die drohenden Probleme denken. Welche Gefühle wir mit dem Klimawandel verbinden. Überforderung, Genervtheit, aber auch Hoffnung und Zuversicht… Es kam zu den unterschiedlichsten Ergebnissen. Wir sahen uns einen Film an, in dem noch einmal sehr eindrücklich alle Auswirkungen des Klimawandels gezeigt wurden. Überflutete Dörfer, Feuerwehrleute vor einer riesigen lodernden Wand, ausgedorrte Felder… Und das alles ist ja nicht einmal weit weg. Wer denkt, dass der Klimawandel nur ein Wort vom anderen Ende der Welt ist, liegt falsch. Das merkt man daran, wenn die Eltern von den Wintern ihrer Kindheit erzählen. Wir erfuhren außerdem, dass die Schäden, die durch Wetterextreme und andere Katastrophen entstehen, höhere Kosten verursachen würden, als die Wirtschaft auf klimafreundlich umzustellen. Zudem gilt der Klimawandel als Armutsverstärker. Wer zum Beispiel wenig Geld hat und durch ein Hochwasser die Wohnung verliert, wird es schwierig haben, sich nach diesem Schlag wieder aufzurappeln. So hängen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zusammen. Die Reicheren der Bevölkerung sorgen durch ihren Lebensstil für einen großen Teil der Treibhausgase, während die Ärmeren dann am meisten von den Auswirkungen betroffen sind. Somit sollten Klimaschutzmaßnahmen eigentlich etwas Selbstverständliches sein. Weiter ging es mit Heldinnen und Helden. Uns wurden ein paar Menschen aus der ganzen Welt vorgestellt, die Projekte ins Leben gerufen haben, wie etwa Workshops zu Upcycling, oder das Bauen von Häusern mit verschwindend geringem Energieverbrauch in Kanada. Wir wurden gefragt, was einen Helden oder eine Heldin auszeichnet. Es braucht keine besonderen Fähigkeiten, oder man muss auch nicht besonders stark sein oder all sowas. Man muss sich nur bewusst sein, was die eigenen Talente sind, was man mit ihnen so alles anstellen kann, was sich ändern lässt, wenn man seine schlechten Gefühle wie Angst oder Wut in Willenskraft umwandelt. Das ist die Botschaft, die wir daraus mitnehmen sollen. Uns wurde noch gezeigt, wie Meinungen beeinflusst werden, und wie sich gut andere Menschen mobilisieren lassen. Am besten man fängt im Freundeskreis an. Es kann ja nur eine kleine Müllsammelaktion sein oder eine Kleidertauschparty. Menschen lassen sich am besten überzeugen, indem man sich ihren Standpunkt anhört und lieber eine Geschichte über sich selbst erzählt, anstatt sie zu belehren. Das Projekt endete damit, dass uns noch verschiedene Naturschutzorganisationen in der Nähe vorgestellt wurden. Beispielsweise der BUND, ein Verein, der Baumpflanzaktionen organisiert, Gewässer reinigt und dergleichen.  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Tag wirklich lehrreich war und obwohl vieles bekannt war, einige von uns auch neue Erkenntnisse gewinnen konnten. Denn Klimaschutz betrifft nun mal alle. Erwachsene, ebenso Jugendliche und Kinder. Einfach zu sagen, dass die junge Generation sich um die Zukunft kümmern muss, damit die Erwachsenen nichts tun müssen, ist falsch. Es mag sein, dass wir viel geradebiegen müssen, was die vorherigen Generationen verbockt haben, trotzdem ist das kein Grund um nicht an eine bessere Zukunft zu glauben, etwas dafür zu tun. Das sollte dieses Projekt uns zeigen. 

Clara Mundel, Schülerin der Klasse 9/1

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