- Geschrieben von: Frühauf, B.
„Untermenschen“
Der neunte Jahrgang unseres Gymnasiums hatte im September das Glück, ein mobiles Theaterstück zu sehen, welches vom Tournee-Theater „Scheselong“ aus Berlin für uns aufgeführt wurde. Zwei der Klassen konnten danach noch an einem Workshop mit den Schauspielern teilnehmen.
Es ging in diesem Stück um Rassismus. Etwas genauer: Mussa, ein türkischer junger Mann arbeitete in einer Bar in einem Touristenzentrum, wo er einen Deutschen, Andreas, kennenlernte. Die beiden sehr unterschiedlichen Jugendlichen verstanden sich sehr gut, doch als der junge Türke dann gezwungen war, nach Deutschland zu fliehen, wurde ihm auf schmerzliche Art klar, dass sein deutscher Freund ein Neonazi ist. Eigentlich hat er ja nichts gegen Ausländer... ABER: diese klauen uns ja die Arbeitsplätze, vergewaltigen unsere Frauen und nehmen uns dann noch die Wohnungen weg... So sieht es jedenfalls der Deutsche, der am Ende des Stückes einen Molotowcocktail in genau die Registrierungseinrichtung von Asylbewerbern wirft, in welchem sein „Urlaubsbekannter“ untergebracht ist, woraufhin er fast zehn Jahre ins Gefängnis kommt.
Dass das Stück auf einer realen Begebenheit basiert, hat viele von uns nachdenklich gemacht und es wäre schön gewesen, wenn in den Workshops darüber intensiver gesprochen worden wäre.
Ich empfinde das Thema in unserer Zeit sehr wichtig und denke, dass es uns alle etwas angeht und jede Schule solche Stücke in den Unterricht einbeziehen sollte. An der Stelle ein großes Dankeschön an Frau Frühauf.
Greta Martin, Klasse 9/3
- Geschrieben von: Oehler, N.
"Wir dürfen nicht vergessen, dass der Holocaust nicht bedeutet: 6 Millionen.
Es bedeutet: ein Mensch, und noch ein Mensch, und noch ein Mensch..."
Eines dieser Schicksale wurde im Werdauer Gymnasium den Schülerinnen und Schülern lebendig.
Solly ist 13 jahre alt, als die deutschen Truppen im Sommer 1941 in seine Heimatstadt Kaunas (Litauen) einfallen. Von einem Tag auf den anderen ist die Kindheit des jüdischen Jungen zu Ende. Er überlebt Ghetto und Konzentrationslager und erfährt am eigenen Leib, an Freunden und Verwandten, was Nationalsozialisten unter „Vernichtung durch Arbeit“ verstehen.
Begleitet von Wolfgang Lackerschmid auf dem Vibraphon zieht Thomas Darchinger, bekannter Schauspieler und Adolf-Grimme-Preisträger, die Zuhörer förmlich in die Geschichte hinein.
Fritz Raschke (Klasse 11) formuliert seinen Eindruck so: „Ich würde gern viel darüber schreiben, wie absolut mitreißend und intensiv die Lesung war, aber mir fehlen einfach die Worte und bin mir sicher, dass Worte allein dieser Veranstaltung nicht gerecht werden."
Und tatsächlich: Wir sind fassungslos ob der Grausamkeit, des Sadismus der Lageraufseher und der Selbstverständlichkeit, mit der den Menschen im KZ ihre Menschlichkeit genommen wird. Wir verzweifeln mit Solly daran, wie allein ein Mensch in diesem systematischen Irrsinn ist. Und wir wollen nicht begreifen, dass dies Menschen ihren Mitmenschen antun und von einem System dabei unterstützt werden – wohl wissend, dass Menschenverachtung eine Basis von „Diktatur“ ist.
Dort holt Thomas Darchinger nach der Lesung die Zuhörer ab: Engagiert euch! Nehmt die Werte unserer Demokratie als Chance ernst und tretet für deren Erhalt ein.
- Geschrieben von: Hertwig, S.
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