„Krabat – überwacht, kontrolliert, verbessert“. So hieß unser diesjähriges Abschlussstück des Künstlerischen Profils Klasse 10. Das Theaterstück übertraf alle Erwartungen, wie man beispielsweise auch auf der Webseite der Stadt Werdau nachlesen kann:
Kritischer Blick in die Zukunft (werdau.de)
Die alte Krabatsage wurde von uns Schülerinnen und Schülern mithilfe von Frau Bohne aufpoliert und umgeschrieben. Dabei war unser Blick stets in die Zukunft und die Probleme im Umgang mit KI gerichtet, die wir jetzt noch verhindern können. Die künstliche Intelligenz wurde zum Mittelpunkt des Stückes und sie zeigte uns, obgleich aller Nutzen und Möglichkeiten ein aufgeklärter und vorsichtiger Umgang mit ihr wichtig sind.
Zudem ging es um Menschlichkeit, Loyalität und Freundschaft wodurch es letztendlich Ricarda und Krabat gelang, den Meister und die KI aufzuhalten und den Gesellen des Institutes Freiheit zu schenken.
Nachdem der Text zu Weihnachten fertig war, kam Gabriele Bocek vom Mondstaubtheater hinzu, um die Regie zu leiten und die Szenen künstlerisch zu entwickeln und darzustellen. Anfangs mussten wir unsere Rollen kennenlernen und verstehen, was es den bedeutet, z.B ein Geselle zu sein. Danach hatten unsere Figuren individuelle Tiefe und einen Untertext, der uns dabei half, wie jene zu denken und zu agieren damit das Gespielte realer wirkt.
Während die Schauspieler probten und lernten über ihre Grenzen zu gehen, kümmerten sich die Künstler um Kulissen, Details, die KI und die gesamte Erscheinung des Stückes. Sie umfunktionierten Schrott, bauten selbst, bemalten, klebten und schufen neu. Außerdem bemalten sie im kompletten Aerocitwerk die Säulen mit unserem, durch Dominik Seidel geschaffenen Logo.
Er war Mitglied der Technikgruppe unter der Leitung von Herrn Dr. Schneider. Das dystopische auf eine vollkommene Technisierung ausgelegte Stück wäre ohne die zahlreichen Sounds, Effekte, Lichter und Videos nicht möglich gewesen. Das Stück bekam dadurch die durch die Sage geforderte Magie – allerdings im Stil des 21. Jahrhunderts.
Die Medien-AG wirkte ebenfalls bei dem Stück mit und produzierte zahlreiche Videoeinspielungen und kümmerte sich um Live-Aufnahmen.
Anfang Mai durften wir dann endlich im originalen Spielort üben. Die Proben waren sehr lang und anstrengend, aber durch den Premierentermin war auch ein gewisser Druck gegeben. Die gesamte letzte Maiwoche war geprägt von Ganztagsproben, letzten Feinschliffen und jede Menge Arbeit. Nicht nur im Schauspiel…die Zuschauerpodeste wurden mithilfe der Klasse 11 aufgebaut. Das Licht musste eingestellt werden, die Kunst-Gruppe verdunkelte die Fensterfronten um einen „richtigen“ Theaterraum zu erschaffen. Außerdem wurden Headsets probiert, vorher aufgenommene Videosequenzen an passenden Stellen eingespielt und der gesamte Ablauf geprobt. Ein Theaterstück ist ein hochkomplexes Zusammenspiel zahlreicher Akteure mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen, die dann im Moment des Auftritts perfekt aufeinander abgestimmt funktionieren müssen. Das erfordert Teamgeist, Ehrgeiz, klare Kommunikation und Arbeitsteilung.
Einen Tag vor der Premiere wurde dann in der Hauptprobe deutlich, dass alle Einzelpersonen – und Gruppen gut gearbeitet haben. Alle Karten, die parallel Schüler in der Schule in den Pausen und das Sekretariat verkauften, waren restlos ausgegeben, das Bühnenbild wurde beendet, die Schauspieler bekamen passende Mikrofone und standen zum ersten Mal in einem echten, grellem Bühnenlicht. Die Band und der Schulchor kamen an diesem Tag noch dazu, die ebenfalls seit einigen Wochen Lieder des Stückes probten.
Nach dem ersten Durchlauf entschieden wir uns noch einmal zu spielen. Wir übten und verbesserten uns, nahmen Kritiken an. Die ganzen Einzelproben der Hauptdarsteller hatten sich für uns sehr gelohnt. Wir konnten zur Premiere unser Können gemeinsam mit den anderen beweisen.
Nach den Auftritten bekamen wir die ersten Rückmeldungen und uns wurde gezeigt, dass unsere Leistungen sich ausgezahlt haben. Wir waren positiv überrascht, da wir es nie für möglich hielten, alles zu schaffen, aber als vereintes Team sind solche großen Projekte möglich.
Das Künstlerische Profil Klasse 10 sagt allen Schülern: es lohnt sich 😉
(Text von Clara Engelmann 10/2)
Fotomaterial: Anja Kurze /Stadtverwaltung Werdau