Schülerinnen der Klasse 9/3 initiieren, organisieren und führen eine Spendensammlung für die Ukraine durch
Nachdem mit großer Bestürzung der Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine von unserer Schulgemeinschaft zur Kenntnis genommen und in vielen Gesprächen die Solidarität mit den dortigen Menschen bekundet wurde, wollten es zwei Mädchen aus der Klasse 9/3 nicht nur bei Worten belassen, sondern ließen auch Taten folgen.
Paula Kunze und Lena Tran fassten kurz nach Kriegsbeginn den Entschluss, einen Spendenaufruf in unserer Schule zu starten und besprachen sowohl mit ihren Familien, ihrem Klassenlehrer als auch der Schulleitung dessen Umsetzung. Alle waren sofort von der Idee, dem dafür notwendigen Engagement begeistert und sagten ihre Unterstützung zu.
Zuerst wurde ein Aushang bzw. ein Elternbrief entworfen, der alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft auf die Aktion aufmerksam machen sollte. Dann wurden schnell drei geeignete Tage (Freitag, 04.03. - Montag, dem 07.03. - Dienstag, 08.03.) und mit dem ehemaligen Speisesaal auch ein geeigneter Raum für die Abgabe/Lagerung der mitgebrachten Spenden gefunden. Das bedeute vorab außerdem ein Überdenken, Vorbereiten und Beschriften der unzähligen Kartons gruppiert nach Rubriken wie "Kindersachen", "Nahrungsmittel" oder auch "Hygieneartikel".
Seit dem Spendenstart letzten Freitag, wurden in jeder Pause mit viel Fleiß und Schweiß die Spenden für den späteren Abtransport sortiert, verpackt und aufgestapelt. Das Ergebnis nach 3 Tagen ist wirklich beeindruckend. Vielen Dank an dieser Stelle für die zahlreichen Spenden!
Letztendlich geht es am Mittwoch, 09.03. in der Mittagspause ans Verladen auf einen LKW (evtl. mit Anhänger) und dann wird der Transport nach Chemnitz in ein zentrales Verteillager umgesetzt. Paula und Lena, die inzwischen auch tatkräftig von ihrer Freundin/Schulkameradin Nelly Gonschorek Unterstützung erfahren haben, werden zu zweit oder zu dritt mit dem Vater von Paula den Transport bis zum Ende begleiten.
Am Anfang stand die Idee der 15jährigen Schülerinnen, die in kürzester Zeit mit Unterstützung von vielen Seiten ihre erfolgreiche Umsetzung fand. Neben den eigenen Erfahrungen für die Schülerinnen zeigt auch die Spendenbereitschaft die Anteilnahme vieler Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie deren Familien.
Vielen Dank und die Hoffnung, dass dieser militärische Überfall und das Leiden vor allem der Zivilbevölkerung bald ein Ende finden.
Ulf Seidel
Französisch-/Sportlehrer
Klassenlehrer Kl.9/3
Nachtrag vom10.3.22: Die mehr als 100 Pakete verteilt auf zwei LKW (!) sind gestern problemlos in Chemnitz angekommen, abgeladen und für den Weitertransport an die polnisch-ukrainische Grenze vorbereitet worden.